Der Schlatthof bei Aesch in Baselbiet

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Gemeinsam mit Herrn Dr. Christoph  von Blarer-Bösch besuchten wir einen ehemaligen Besitz seiner Familie sowie der Familie derer von Wessenberg, den Schlatthof bei Aesch im alten Sundgau, heute Basellandschaft. Dazu Hinweise über das Familienarchiv Blarer von Wartensee in Aesch: Dr. Christoph von Blarer-Bösch ist sehr an einem Austausch über weitere Archivbestände und Informationen betreffend der Blarer'schen Familie interessiert und freut sich über entsprechende Kontaktnahme: ch.vonblarer@intergga.ch Zum genannten Archiv empfehlen wir als Literatur die Baselbieter Heimatblätter 63. Jahrgang Nr.2 6/1998.

Dieser Hof gehört heute zur Substanz der MERIAN STIFTUNG und wird in hervorragender Weise geführt. Eine überaus interessante und spannende Führung gestaltete der Leiter der Landwirtschaft, Herr Thomas Buchli. In unserer Website gibt es eine eigene Seite über die Geschichte des Schlatthofs und zur heutigen Zielsetzung durch die Merianstiftung. Auch unsere Hauspostille, der Wessenberg/Le Vescemont 2003 widmet sich in einem kurzen Artikel dieser Thematik.

Historisches:

Man vermutet, dass das Gebiet in früher Zeit ganz von Wald bedeckt war und von alemannischen Siedlern erst gerodet ("geschlagen"= Schlatt) werden musste, bevor man  sich niederlassen und intensiv die Bebauung von Äckern, Wiesen und Baumgärten beginnen konnte.

Erstmals urkundlich erwähnt wird der Hof 1424 in einer Schenkung von Nachbargütern. Die ersten urkundlich nachweisbaren Eigentümer waren die Edlen von Wessenberg auf Schloss Burgthal, die den Hof vom Hause Österreich als Lehen hatten.

Johann Christoph von Wessenberg in Feldkirch verkaufte 1615 den Schlatthof an Hans Conrad von Flachsland. (Gegen Tausch mit Gütern in Biederthal und Bezahlung von 5000 Pfund mit einigen Verpflichtungen - wie jährliche Abgaben auf das Schloss Burgthal, die bis zur französischen Revolution zu verrichten waren!)

Zufolge eines Erbgangs wechselte im Laufe des 17.Jhdts der Schlatthof mehrmals seine Besitzer (Baron von Mercy, Johann Conrad von Roggenbach, Emanuel Stupanus) Im 18. Jhdt. kam der Schlatthof dann an den damaligen Landvogt Franz Anton  Blarer von Wartensee, 1775 errichtete Johann Baptist von Blarer eine Kapelle auf dem Schlatthof, die aber heute leider nicht mehr existiert.

Im Jahre 1792 nach der militärischen Besetzung des Birsecks, wählten die Truppen aus Frankreich die Gegend des Schlatthofs als  ihren Hauptsitz.

Mitte des 19. Jahrhunderts kaufte Jakob Müller-Sutter den Hof. 1920 erwarb die Merian Stiftung einen Teil des Hofes und 1960 ging auch der andere Teil an die Stiftung über. Link: Christoph Merian Stiftung Basel

 

 

 

Der Schlatthof heute

Adresse:
Gutsbetrieb Schlatthof
4147 Aesch/BL
Tel. +41 61 751 14 40

 

Der Schlatthof ist der Vorzeigehof der Christoph Merian Stiftung. Er wird von Herrn Thomas Buchli als Biohof geführt. Der Hof liegt zwischen Aesch und Ettingen. Der Bauernhof kann jederzeit frei besichtigt werden. Führungen auf Anfrage.

Heute umfasst die Gesamtfläche 10 Hektaren Wald und 110 Hektaren Acker- und Wiesland. Der Ackerbau und die Grossvieh- und Schweinemast bilden die Hauptzweige des biologisch geführten Betriebs.

Peter H. von Wessenberg mit Thomas Buchli, dem Leiter der Landwirtschaft,  im angeregtem Gespräch vor einem der Häuser des  Schlatthof-Gutes.

Email an den Leiter der Landwirtschaft: t.buchli@merianstiftung.ch
 

Die Viehzucht:  

Satt und zufrieden liegen die Tiere im Stroh. Auch die Rinder und Kälber in Muttertierhaltung im Nachbarstall fühlen sich wohl und genießen ihre Bewegungsfreiheit – mehr als doppelt soviel Platz, als das Gesetz es vorschreibt. Die 60 Kühe (Rassen Angus und Limousin) und die gegen 280 Schweine werden nach strengen Tierschutznormen gehalten.

In Offenfrontställen werden die Tiere mit natürlichem, kontrolliertem Futter versorgt und dürfen nur in beschränktem Maße an Gewicht zunehmen. Die Tiere wachsen langsam und werden älter. Tiermehl, Hormone und Wachstumsförderer kommen bei ihnen nicht in den Futtertrog. Sie haben das Glück, auf einem Hof zu leben, der nach den BIO-Richtlinien  wirtschaftet.

Im Bild:Skizze eines Stalles für die Schweine  

Der Weinbau  
Ein weiterer Betriebszweig bildet seit 1983 der Rebbau. Auf 1,4 Hektaren am Hollenrain und auf weiteren 40 Aren am Bernhardsberg in Oberwil wächst der «Clos Mérian» heran. Der qualitativ hochstehende Bio-Wein (Riesling x Sylvaner, Blauburgunder und Rosé) wird direkt ab Hof vermarktet.