Der
Zweck
der Gesellschaft
Die Johanna von Pfirt-Gesellschaft bezweckte
die Durchführung des internationalen auf europaregionaler Ebene
angesiedelten Geschichtswettbewerbs "Grenzen fließen", der symbolisch
durch die mittelalterliche Figur der Johanna von Pfirt eine
besondere Dynamik für unser immer wieder neu zu gestaltendes europäisches
Bewusstsein schaffen sollte.
Die Wege
eines mittelalterlichen Menschen verliefen über Flüsse und Städte ganz
anders, als wir in den heutigen geopolitischen Dimensionen es uns
vorstellen. Die Johanna von Pfirt-Gesellschaft fördert daher die Besinnung
auf den "Grenzmenschen", die Grenzstädte und die Grenzlandschaften in der
Mitte Europas. Mit ihrer Hilfe werden die Fallbeispiele einer
Kontinuität menschlichen Erfahrens und Erlebens gestaltet, unabhängig von
den Begrenzungen durch Politik und Administration.
Da wir keine Vergleichsebenen mit den
alten historischen Gegebenheiten vorfinden, so vermuten wir in den
sichtbaren Relikten der Vergangenheit Hinweise für ein modernes
menschliches Europa zu erfahren.
Die Johanna von Pfirt-Gesellschaft
hat die Durchführung des Wettbewerbs mit der Auslotung der Preise in
2010 beendet.
Die Mitglieder der Gesellschaft
waren
Menschen, die an einem humanen Europa interessiert sind. Sie wissen sich
in Begleitung von Historikern, Archivaren, Bibliothekaren,
Universitätslehrern, Bildungseinrichtungen und zahlreicher interessierter
und engagierter Menschen.
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Wer war Johanna von Pfirt?
Sie stammt aus Burgund und gilt als eine
Stamm-Mutter Mitteleuropas.
Glasfenster im Kloster
Königsfelden |
Mit dem Tod des letzten Grafen von
Pfirt, Ulrich III., im März 1324 in Basel brach in der
Geschichte des Elsass eine wichtige Epoche an. Das Erbe, das er
seinen beiden Töchtern Johanna und Ursula hinterließ, umfasste
den Sundgau, die südlichen Vogesen, die Burgunderpforte und den
Nordrand des Juras. Leopold I. reagierte auf
die Nachricht vom Tode Ulrichs III. rasch. Er verheiratetet
seinen jüngeren Bruder Albrecht mit Johanna von
Pfirt.
So verschaffte er den Habsburgern die einzige kompakte
politische Einheit im Elsass.
Die Herzogin Johanna galt
als klug und umsichtig. Politisch begabt und geschickt, ergänzte
sie ihren Ehemann ideal. Sie war viel auf Reisen in
diplomatischer Mission. Johanna vermittelte beispielsweise
1336 den Frieden zwischen Habsburg und den Luxemburgern, der die
Habsburger später in den Besitz der Landstriche bis an die Adria
brachte. Auf einem Fürstentag 1347 in der niederösterreichischen
Ortschaft Seefeld belehnte Kaiser Karl IV. Herzog Albrecht und
seine Söhne mit Österreich, der Steiermark, Kärnten,
Krain
und der Windischen Mark.
Bei der Geburt
ihres letzten Sohnes starb die 51-jährige Johanna und wurde in
der Gruft der Kartäuserkirche in
Gaming
in Niederösterreich beigesetzt,
wo 7 Jahre später auch ihr Mann Albrecht seine letzte Ruhe fand. |
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