NÖN Niederösterreichische Nachrichten 22.10.2002

PURGSTALL

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Prof. Peter Heinrich Wessenberg (re) und seine Gattin Brigitte (2.v.l) bedankten sich bei den Vertretern der Marktgemeinde und LAbg. Toni Erber mit einem kostbaren Geschenk für die Ausrichtung der Ausstellung: einem originalen Wessenberg-Wein aus dem schweizerischen Aargau.

Ein Künstler aus Paris

Lebensreise / Am Samstag lud das Rathaus zu einer speziellen Vernissage:
Alles drehte sich um einen Adeligen namens Peter Maria de Wessenberg

PURGSTALL/ Dass Purgstall in puncto Kultur viel zu bieten hat, ist allgemein bekannt. Dass aber 1942 sogar eine Adeliger der Familie Wessenberg, der zudem eine hervorragende künstlerische Ader besaß, in der Gemeinde verstarb, ist vermutlich vielen neu.
      Am Samstag wurde den Purgstallern aber nun dieses Stück Zeitgeschichte näher gebracht, und zwar von einem Urenkel des betroffenen Adeligen: Prof. Peter Heinrich Wessenberg und seine Gattin Brigitte gestalteten eine Ausstellung der Tagebuch-

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skizzen und eine Lesung aus-gewählter Tagebuchstellen.

Nach Purgstall verschlagen
  
Der in Paris geborene Adeli-ge Pierre Maria de Wessenberg schildert in über 20 Tage-büchern sein Leben, das ihn von Frankreich quer durch Europa bis nach Purgstall führte, wo er am 14. Mai 1942 in seinem Haus in der Graf Schaffgotsch-Gasse 189 verstarb.
    In den Tagebüchern hielt Peter Maria von Wessenberg sein Schicksal nicht nur mit Worten fest, sondern brachte seine Eindrücke auch

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in Zeichnungen und Karikatu-ren zum Ausdruck, die noch bis 22. November im Sitzungssaal des Rathauses zu sehen sind.
   Prof. Peter Heinrich Wes-senberg ist eine Urenkel von Pierre Maria de Wessenberg und hat sich die Aufarbeitung seiner Tagebücher zum Ziel gesetzt. Bei der Vernissage gab er daraus - in gekonnter Manier - einige Kostproben und wurde prompt für eine Wiederholung bei den Purgstaller Kulturtagen im November engagiert.
         E. ESSLETZBICHLER