Dětenice |
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Dětenice, Dorf und Gut in Böhmen, Hauptmannschaft Jičin (Gitschin), Bezirk Liban (3 km westlich), Pfarrei Osenice; 118 Häuser, 772 Einwohner (Tschechen, 1890), 3 KI. Schule, Post, Station der tsch. Handelsbahn, altertümliches Schloss mit Kapelle der hl. Familie und des hl. Johannes v. Nepomuk, Hof, Brauerei, Ziegelhütte, Besitz des Malteserordens in Prag, seitlich eine Mühle. In dem Schloss ist eine große Sammlung der Waffen aus den Kreuzer-Kriegen und einige Geschütze aus der Insel Rhodos und Malta. Bibliothek, Sammlung des Hochwilds, und in der Schlosskapelle seltene Bilder. Ehemaliges Schlossarchiv wurde übertragen in das Kloster des Malteserordens in Prag. Red-
Geschichte
Detenice gehörte 1052 der Kirche Stara Boleslav (Altbunzlau) und um 1295 teilweise dem Prager Bistum. Wahrscheinlich hatte damals Beneš, Sohn des Jaroslav Turnovsky (1234 -1269) dort seinen Sitz. Er war Urgroßvater der Herren von D., Zweig der Herren von Waldstein. Der letzte von ihnen, der im Besitz von D. war, war Beneš Bílý (1378) und seine Söhne und Verwandten in drei Zweige verteilt, saßen an umliegenden, später auch entfernteren Gütern.
Seit Anfang des XV. Jh. saßen die Gebrüder Jan und Vilem von Okoř (dieser erst 1424) auf D.-Gütern. Als nachfolgende Besitzer sind nur Jan Beckta (1440) und Jan Valkoun von Adlar (1454) bekannt. Um 1503 verkaufte Natanael Ĉernín von Ĉernín das Schloss, Hof und Dorf D. dem Viktorin Křínecky von Ronov, dessen Nachkommen hier bis 1623 saßen (siehe Křinecky). Damals wurde D. dem Jirik Krinecky von Ronov enteignet und dem Albrecht Waldstein verkauft, der sie gleich dem Adam von Waldstein (+1638) abgetreten hat. Dessen Sohn Karl Ferdinand verkaufte D. im J. 1650 dem Jan Krystoph von Waldstein. Seinen Nachkommen gehörte D. bis zum Anfang des XVIII Jh. Nachher erbte D. Karl Graf Bathiany von seiner Ehefrau Anna Barbara von Waldstein (+ um 1725). Von diesem kaufte D. im J. 1760 Jan Kristian Graf von Clam und Gallas, dessen Nachkommen D. bis 1797 besaßen. Dann kaufte D. Jakub Freiherr Wimmer, K. k. Oberst. Im Jahre 1808 erwarb sie Jan Filip Freiherr von Wessenberg für seinen Sohn Heinrich und Enkel Philipp. Im J. 1873 kauften Ordensritter des hl. Jan oder der Malteser das Oetenische Gut. Sck.
Das Schloss zur Zeit von Wessenberg:
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